Neue Erkenntnisse zum Überfall auf Ex-Schumi-Manager Willi Weber: Täter gingen äußerst brutal vor
Stuttgart – Der Schock sitzt tief: Am Dienstagabend drangen drei Männer in die luxuriöse Villa von Willi Weber (83), dem ehemaligen Manager der Formel-1-Ikone Michael Schumacher (56), ein. Jetzt werden weitere Einzelheiten zu dem gewaltsamen Überfall am Stuttgarter Kräherwald bekannt.
Wie die Polizei mitteilte, gelangten die Täter zwischen 19 Uhr und 20.50 Uhr in das Anwesen in der Leibnizstraße, einem der exklusivsten Viertel der schwäbischen Landeshauptstadt. Dabei nutzten sie einen kurzen Moment, in dem eine Tür zur Terrasse offenstand.
Nach Angaben der Bild-Zeitung verweigerte Weber zunächst die Herausgabe der Tresor-Codes. Daraufhin fesselten die Täter ihn, seine Ehefrau Heidi und die Haushälterin. Mit vorgehaltenen Waffen bedrohten sie alle drei, während sie auf Weber einschlugen, bis er schließlich die Kombinationen preisgab.
„Wir waren zu dritt, ich saß gerade beim Abendessen. Sie wollten den Tresor-Code. Ich wollte ihn nicht nennen, doch sie haben mir immer wieder mit der Faust ins Gesicht geschlagen“, berichtete Weber der Bild.
In den Tresoren entdeckten die Angreifer Bargeld, Schmuck und Uhren im Wert von mehreren Hunderttausend Euro. Nach etwa zwei Stunden gelang es Weber, sich aus den Fesseln zu befreien und die Polizei zu alarmieren.
Zusätzlich zu den Beamten eilten auch ein Rettungswagen und ein Notarzt zur Villa. Weber musste jedoch nicht ins Krankenhaus gebracht werden, während seine Frau und die Haushälterin lediglich leichte Prellungen davontrugen.
Ein Täter soll orangefarbene Schuhe getragen haben, alle drei waren mit Sturmhauben maskiert. Zudem gab die Polizei an, dass einer der Verdächtigen einen Bauchansatz gehabt haben soll.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten ereignete sich im selben Gebiet ein brutaler Einbruch. In der Nacht zum 11. September hatten drei oder vier Unbekannte ein älteres Ehepaar in ihrer Villa auf dem Killesberg, unweit des Kräherwaldes, überfallen. Damals hatten die Täter eine Terrassentür aufgebrochen und seien im Haus auf den Ehemann getroffen. Auch ihn sollen sie geschlagen haben, bis er die Tresore öffnete. Anschließend sperrten sie das Paar ein. Die Beute belief sich damals auf einen Millionenbetrag. Die Täter wurden als etwa 1,80 Meter groß beschrieben und waren ebenfalls maskiert.
Die Ermittler prüfen derzeit einen möglichen Zusammenhang der beiden Fälle, während die Angst vor weiteren Überfällen in der Nachbarschaft wächst. Übrigens steht Webers Villa schon seit einiger Zeit zum Verkauf, da das Anwesen für ihn und seine Frau einfach zu groß geworden ist.